rhetorik
Präsentationen im Business oder Reden vor großem Publikum können einen ziemlich nervös machen! Wie wirken Körpersprache und Auftreten professionell und authentisch? Was ist bei Stimmlage und Atmung wichtig? Und wie bekommt man das störende Lampenfieber in den Griff?
Mit unseren Rhetorik-Tipps wird Ihr nächster Auftritt garantiert ein Erfolg!

Tipp 1: Bewahren Sie Haltung!

Während einer Rede sind wir manchmal so auf das Sprechen konzentriert, dass wir komplett auf unsere Körperhaltung vergessen! Sind wir nervös, wippen wir beispielsweise unruhig auf den Fußsohlen auf und ab, fühlen wir uns unwohl, verschränken wir die Arme vor der Brust, sind wir verunsichert, ist unsere Haltung schnell mal gekrümmt. Und das alles meist ohne, dass es uns bewusst ist.

Ihre Worte und Ihre Botschaft – das, was Sie zu sagen haben – sind natürlich essenziell in Ihrer Rede. Doch noch wichtiger ist meist, wie Sie etwas sagen! Und dazu zählt nicht nur Ihre Stimme, sondern eben auch Ihre Körperhaltung.

Sorgen Sie also für einen sicheren, festen Stand! Das gibt Ihnen die nötige Bodenhaftung und Sicherheit, um zu überzeugen. Halten Sie Ihre Hände oberhalb der Hüfte und verwenden Sie aktive, bewusste Gesten.

Diese Übung hilft: 3-Punkte-Stand

-       Laufen Sie am Stand.

-       Damit aktivieren Sie an beiden Füßen die Ballen der großen und kleinen Zehen, sowie die Mitte der Fersen.

-       Stellen Sie sich vor, dass Sie durch diese drei Punkte wie ein Stecker mit dem Boden verbunden sind – dies sorgt für eine aufrechte Haltung.

Tipp 2: Nehmen Sie sich Zeit!

Egal, ob es daran liegt, dass Sie für Ihr Thema brennen und dieses voller Leidenschaft vortragen, oder ob Sie sich beim Sprechen vor vielen Menschen nicht wohlfühlen und Ihre Präsentation nur so schnell wie möglich hinter sich bringen möchten: Wir tendieren oftmals dazu, zu schnell zu sprechen.

Doch deutliches und langsames Artikulieren ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Rede. Nur so ist Ihnen das Interesse und die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer sicher. Schnelles Sprechen verrät außerdem Unruhe, Rastlosigkeit und Unsicherheit – diese Dinge haben also wirklich nichts bei Ihrem souveränen Auftritt zu suchen!

Passen Sie das Tempo also an die  Aufnahmekapazität Ihres Publikums an und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie für die überzeugende Übermittlung Ihrer Botschaft brauchen.

Diese Übung hilft: Deutliche Artikulation

-       Sprechen Sie einen Übungstext bewusst, überdeutlich und wie in Zeitlupe.

-       Sie möchten das Üben ein wenig spaßiger gestalten? Dann probieren Sie doch mal, denselben Text mit einem Korken zwischen den Zähnen zu sprechen. Das funktioniert nur, wenn Sie Vokale und Konsonanten sehr sorgfältig formen.

Tipp 3: Atmen Sie!

Klingt komisch, ist aber wichtig: Vergessen Sie nicht, zu atmen! Wenn wir aufgeregt sind, halten wir oftmals unbewusst den Atem an oder atmen unregelmäßig. Dies führt dazu, dass wir beispielsweise zu viel Luft auf einmal einatmen oder kurzatmig werden. Das ist nicht nur anstrengend, sondern belastet auch unsere Stimme und schlägt sich im Redefluss nieder. Das Gesagte wird holprig und oftmals resultiert aus falschem Atmen ein Stottern oder Keuchen beim Reden.

Denn die richtige Atmung ist die Grundlage für souveränes Sprechen. Unsere Stimme entfaltet nur dann ihren vollen Klang, wenn wir tief in den Bauch atmen. Unsere Körperbewegungen können nur entspannt, bewusst und authentisch sein, wenn es auch unsere Atmung ist. 

Das ist eigentlich gar nicht so schwer, denn wir werden mit der „richtigen Atemtechnik“ geboren. Viele haben diese aber im Laufe des Lebens im hektischen Alltag verlernt. Das ist schade, denn durch flache Atmung büßen Sie an Souveränität und Überzeugungskraft ein.

Doch das richtige Atmen – und die für das Sprechen so wichtige Atemverlängerung – können trainiert werden, z.B. mit der folgenden Übung.

Diese Übung hilft: Atemverlängerung

-       Füße und Augen sind geschlossen.

-       Lassen Sie den Atem ruhig und tief durch die Nase kommen.

-       Atmen Sie auf „ffffff“ so lange aus, bis die Luft erschöpft ist.

-       Wiederholen Sie diese Übung 3 Minuten lang.

Tipp 4: Geben Sie Lampenfieber keine Chance!

Lampenfieber ist ganz normal! Vor einer Auftrittssituation signalisiert unser Gehirn: Achtung, Gefahr! Das ist nervig, weil wir oftmals mit Nervosität, zittrigen Händen und Schweißausbrüchen reagieren. Aber es ist auch sehr praktisch, denn unser Körper mobilisiert in diesem Zustand zusätzliche Energie, setzt Adrenalin frei und steigert dabei unsere Konzentrationsfähigkeit.

Nehmen Sie es also gelassen! Bereiten Sie sich gut auf Ihre Rede vor, nehmen Sie sich vor Ihrem Auftritt noch ein paar ruhige Minuten für sich alleine Zeit und halten Sie sich vor Augen, dass eine Rede vor Publikum keine Hexerei ist. Wenn Ihnen mulmig ist, überlegen Sie sich, wovor Sie genau Angst haben oder was Sie stresst. Haben Sie Sorge, sich zu versprechen, den Faden zu verlieren oder auf der Bühne zu stolpern? Selbst wenn es soweit kommt, ist das in der Praxis meist nicht so wild wie gedacht – oftmals sind es gerade die kleinen Hoppalas, die das Eis zwischen Redner und Publikum zum Schmelzen bringen. Also, seien Sie mutig! Sie schaffen das! Tief durchatmen und los geht’s!

Diese Übung hilft: Entspannung

-       Strecken und Rekeln wie eine Katze löst Verspannungen.

-       Gähnen und Seufzen vertreiben den „Frosch im Hals“.

-       Gegen zittrige Hände drücken Sie diese wie eine indische Tempeltänzerin fest vor Ihrer Brust aneinander.

Tipp 5: Bringe Sie Würze rein!

Sie wissen, wie souveränes Reden in der Theorie funktioniert? Sie kennen die richtige Sprechgeschwindigkeit, haben den perfekten Stand eingeübt und haben Tricks parat, um hektisches Gestikulieren und unstete Atmung in den Griff zu bekommen? Wunderbar. Dann sind Sie bereit für Ihren großen Auftritt! Doch vergessen Sie dabei das Wichtigste nicht: Bleiben Sie Sie selbst auf der Bühne und haben Sie Spaß dabei! Versteifen Sie sich nicht auf Regeln, achten Sie darauf, was sich für Sie richtig anfühlt. Werden Sie kreativ und probieren Sie sich aus: Spielen Sie mit Lautstärke, Tempo und Timbre Ihrer Stimme, trauen Sie sich auch mal große Gesten zu, lassen Sie Sprechpausen wirken – und staunen Sie, was bereits kleine Nuancen bewirken können.

Bewusst eingesetzt, machen all diese Stilmittel Ihre Rede erst so richtig lebendig, ermöglichen es Ihnen, Ihr Publikum zu begeistern und zu überzeugen und machen Sie und Ihren Auftritt authentisch, sympathisch und einzigartig. Nehmen Sie sich die Zeit und den Raum, den Sie benötigen, um sich zu entfalten, denn Sie sind es wert, gehört zu werden!

Diese Übung hilft: Improvisation

-       Bauen Sie in Ihren nächsten Vortrag absichtlich einen kleinen Fehler ein.

-       Lassen Sie beispielsweise ein Stichwortkärtchen fallen und meistern Sie die Situation souverän.

-       Sie werden feststellen: Kleine Fehler oder Missgeschicke sind kein Problem!

Meistgelesen