Dieser Tage vielfach diskutiert und unter Experten eine ernste Bedrohung für die Wirtschaft: die neuen Quarantäneregeln durch die Omikron-Variante. Dabei gibt es grundsätzlich viel zu beachten, wenn es um den Krankenstand der eigenen Mitarbeiter geht. Wie lange hat ein Angestellter Anspruch auf Krankenstand und Entgeltfortzahlung?

Inhaltsverzeichnis

  1. Betriebsrisiko Quarantäne
  2. Zusätzliche Herausforderung Krankenstand
  3. Pflichten bei Krankenstand
  4. Wie lange kann man in den Krankenstand gehen?
  5. Arbeiten trotz Quarantäne oder Verkehrsbeschränkung

Betriebsrisiko Quarantäne 
Bisher galt eine Dauer von 10 Tagen bei einer Quarantäne-Verhängung, wobei nach 5 Tagen sogar ein Freitesten möglich war. Ebenso wurden geimpfte und genesene Personen als K2-Person eingestuft. Seit dem 1. August 2022 gilt bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 keine Pflicht zur Absonderung mehr (Quarantäne). Für infizierte Beschäftigte gilt stattdessen eine zehntätige Verkehrsbeschränkung. Das erlaubt es Betroffenen unter bestimmten Schutzbedingungen (Tragen einer FFP2-Makse) die eigene Wohnung oder Haus zu verlassen. Die Möglichkeit, sich nach fünf Tagen frei zu testen besteht weiterhin.

Zusätzliche Herausforderung Krankenstand 
Denn nicht nur Ausfälle, die durch Corona bedingt sind, nehmen zu, auch die Grippe Saison mit einer naturgemäß steigenden Anzahl an Krankenständen belastet Betriebe und Produktionsplanungen. Aber nicht nur Fragen zur Produktionsplanung beschäftigen Betriebe beim Thema Krankenstand oder Quarantäne, auch arbeitsrechtlich ergeben sich dabei immer neue Feinheiten. Insbesondere beim Thema Entgeltfortzahlung im Krankenstand kommen sowohl bei Arbeitgebern als auch bei Arbeitnehmern Fragen auf.

Pflichten bei Krankenstand 
Wichtig ist, dass beide Seiten Rechte und Pflichten haben, die es einzuhalten gilt. Arbeitnehmer müssen unter anderem unbedingt darauf achten, die Arbeitsverhinderung unverzüglich dem Arbeitgeber mitzuteilen. Arbeitgeber hingegen dürfen eine Krankenstandsbestätigung verlangen und nur, wenn der Arbeitnehmer dieser Aufforderung nicht nachkommt, dann verliert er eine Entgeltfortzahlung während des Krankenstandes.

Wie lange kann man in den Krankenstand gehen?
Bislang greift auch beim Krankenstand aufgrund von Covid-19 das österreichische ArbeitnehmerInnenschutzgesetz. Danach besteht bei einer mindestens sechsmonatigen sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit innerhalb der letzten 12 Monate ein Anspruch auf insgesamt 52 Wochen Krankenstand. Falls der Arbeitnehmer anschließend mindestens 13 Wochen arbeitsfähig ist, erneuert sich dieser Anspruch.

Arbeiten trotz Quarantäne oder Verkehrsbeschränkung
Was gilt aber bei Quarantäne oder Verkehrsbeschränkung – ist das ein Grund für eine Arbeitsunfähigkeit? Dies ist nicht eindeutig zu beantworten. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, wenn es sich um eine Verkehrsbeschränkung aufgrund einer symptomatischen Erkrankung handelt, ist diese genau so zu behandeln wie ein Krankenstand: Der Arbeitnehmer muss sich krankmelden und bei entsprechender Aufforderung eine Krankenstandsbestätigung vorweisen.
Quellen: www.sozialministerium.at, www.arbeiterkammer.at


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